1972

Föbü Kurt II., während fünfzig Jahren treibende Kraft und graue Eminenz der Sanggaller Ehren-Födlebürger, erinnert sich: «Im Jahre des Herrn 1972 n.Chr. trafen sich eines Abends eine Handvoll Sanggaller Guggenmusiker zu einer oder mehreren Stangen „Schützengarten“, um über das Födlebürgertum z’Sanggale im Allgemeinen und dem bei der Presse im Besonderen zu lamentieren. „Me mösst halt emol ein vo däne Födlebürger verschüsse“ meinte einer zur vorgerückten Stunde, „dänn chämed mer scho i de Zitig und Sanggale het erscht no en Födlebürger wäniger…“. Kurz nach der Polizeistunde wurde der entsprechende Beschluss gefasst!

Schon am andern Morgen erkannte man den Haken: Welcher echte Födlebürger lässt sich schon öffentlich anprangern, vorführen und – wenn auch nur mit Konfettis – erschiessen?

Der Beschluss aber stand fest. Seither sucht man jedes Jahr nach einer Persönlichkeit „mit Födle, Herz und Humor“ und bläst ihr am Fasnachtssamstag mit der mächtigen Konfettikanone die letzten Reste von Födlebürgertum aus seinem Geist, auf dass er lebenslang den Titel „Ehren-Födlebürger der Stadt St.Gallen“ tragen darf.»